Brook und der Skorpion - Kriminalroman by emons Verlag

Brook und der Skorpion - Kriminalroman by emons Verlag

Autor:emons Verlag [Verlag, emons]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783863582203
Herausgeber: emons Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


22

Am nächsten Morgen ließ Brook das Kreuz, das die Kollegen in Röhls Büro sichergestellt hatten, von einem Beamten zur Untersuchung ins Mineralogische Institut bringen. Dann machte er sich mit Thea Matthiesen auf den Weg zur Internetfirma, die die Seite »Gaydate.de« betrieb. Sie hatte ihren Besuch schon am Vortag bei der Firmeninhaberin angekündigt.

Sie nahmen Matthiesens Wagen, einen Opel Astra. Etwa eine Stunde würde die Fahrt bis nach Lauenburg an der Elbe dauern, wo die Firma NetDating Vogt GmbH ihren Firmensitz hatte. Hellkamp und Lejeune blieben in der Dienststelle, Pöhlmann hatte darum gebeten, dass ein weiterer Zwischenbericht angefertigt würde.

Am Nachmittag wollte er eine Pressekonferenz abhalten. Brook war das ganz recht, oft genug ergaben sich neue Hinweise, oder Zeugen meldeten sich, wenn man die Presse mit ein paar Informationen fütterte. Bis fünfzehn Uhr würden sie hoffentlich zurück sein.

Brook und Matthiesen fuhren bis Geesthacht über die A25, dann weiter durch den Ort und wieder aus dem Ort hinaus auf der zweispurigen B5. Sie hatten nicht viel gesprochen.

Als sie durch den Wald mit hohen Tannen rechts und links fuhren, sagte Matthiesen: »Eigentlich ganz hübsch hier, oder?«

Brook war in Gedanken versunken gewesen. Er schrak hoch und blickte aus dem Fenster, als hätte er keine Ahnung, wo sie sich befanden.

Er gab ein zustimmendes Grunzen von sich.

»Woran haben Sie gerade gedacht?«, fragte Matthiesen.

»Ich dachte nur, Gott sei Dank sitzt die Firma in Lauenburg, nicht in Liechtenstein oder den USA. Oder in Süddeutschland.«

»Stimmt. Das wäre wohl komplizierter geworden, oder?«

Brook nickte und starrte erneut vor sich hin. Natürlich hätte man auch da tätig werden können, aber Brook gab bei seinen Ermittlungen nicht gern das Heft aus der Hand. Am liebsten würde er alles allein machen, nur leider war er nicht Kriminalhauptkommissar, Spurensicherung, Rechtsmediziner und Staatsanwalt in einer Person.

Sie verließen den Wald. Links tauchten weite grüne Felder auf mit niedrigen Hecken dazwischen, rechts eine Neubausiedlung aus den Achtzigern. Die Sonne schien, und es war immer noch warm. Ein richtiger Spätsommer.

Auf einmal sagte Thea Matthiesen: »Mist, was ist das denn?«

Brook war schon wieder mit den Gedanken woanders gewesen. Er sah sie fragend an.

Matthiesen zeigte auf das Armaturenbrett: »Da stimmt was nicht. Sehen Sie mal, die Temperaturanzeige.« Der kleine Zeiger befand sich im roten Bereich, fast bei hundertdreißig Grad Celsius.

Sie fuhr langsamer und hielt schließlich rechts am Straßenrand. Als sie den Motor abschaltete, sahen sie vor sich weißen Dampf unter der Kühlerhaube hervordringen.

»Verdammte Scheiße«, sagte Matthiesen. Sie betätigte den Hebel, der die Verriegelung der Motorhaube löste. Noch mehr Dampf stieg auf.

Beide stiegen aus. Thea Matthiesen sah Brook mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung an.

»Und jetzt?«

»Jetzt rufen Sie den ADAC an.«

Der ADAC versprach, so schnell wie möglich einen Abschleppwagen zu schicken.

Sie setzten sich neben das Auto ins Gras. Matthiesen zündete sich eine Zigarette an.

»Ich wusste gar nicht, dass Sie rauchen.«

»Tue ich auch nicht.« Sie sah ihn verwundert an. Dann blickte sie auf die Zigarette in ihrer Hand und musste lachen. »Nur wenn ich Stress habe.« Sie sog den Rauch tief ein und atmete durch die Nase aus. »Was meinen Sie, was das Ganze kostet?«

Brook zuckte die Schultern.



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